Ja, nun ist die Hälfte meines gebloggten Urlaubs auch schon wieder um… Nichts desto trotz steht heute ein besonderes Highlight auf dem Programm. Nachdem ich die Petronastowers bei meinem ersten Versuch verfehlt habe, muss es heute nun gelingen… Also sehe ich mir alles auf dem Plan genau an. Eigentlich müsste es ja ganz einfach sein. Auf dem Weg fällt mir wieder auf, dass Straßenschilder wenn überhaupt, dann nur sporadisch aufgehängt sind. Zum Glück sind die Türme ja recht hoch. Trotzdem werden sie häufig durch andere Hochhäuser verdeckt und so fällt die Orientierung nicht immer leicht. Unterwegs stelle ich fest, dass in KL alles anders ist. Auch ein Haus, das sich in einem anderen spiegelt, sieht als Spiegelbild komplett anders aus. Das hängt bestimmt mit irgend so einer Unschärferelation zusammen. Oder mit dem geschulten Auge des Fotografen. Die Iren sind auch schon hier und verkaufen ihr Guiness ungeahnt gut. Das war aber auch schon vor über 30 Jahren so. Hatten die hier nicht sogar ne eigene Brauerei?
Dann endlich komme ich bei den Türmen an. Ich erschauere immer noch bei deren Anblick. Allerdings verkneife mir die Fahrt auf die Brücke. Erstens kostet in Ticket knapp 20€ (hat Petronas das Geld so bitter nötig? Oder finanzieren die so das Gehalt von Mr. Lewis Hamilton? Na so ganz werden die Einnahmen aus dem Ticketverkauf wohl nicht reichen… Zweitens ist für heute alles ausverkauft.
Wenigstens hängen ja zwei F1 Bolliden im Foyer. Hat Mercedes bestimmt gesponsort. Abgesehen davon, wer will denn so ein altes Auto fahren? Ist ja nicht mal straßentauglich.
Vor dem Gebäude hingegen tobt das Leben. Nicht blöd die Jungs hier. Haben Handys mit Vorschnalllinse und können problemlos Besucher und Türme zusammen fotografieren. Wird vom Touri gezahlt, erfolgt die Zusendung der Fotos über Whatsapp.
Dann werde ich noch Augenzeuge des Artbeitsbesuchs dreier Damen aus Manila im Auftrag der Silikonindustrie. Solche Gastarbeiterinnen sieht man hier gerne und ist stolz auf das gute Verhältnis zum horizontalen Gewerbe! Und außerdem hat KL angeblich Bangkok in Sachen käuflicher Liebe überholt. Hmmm… Da hat Manila bestimmt gerne Entwicklungshilfe geleistet.
Der fleißige Blogger schleppt sich ins Hotel zurück, wo das Telefonino 10631 Schritte ausweist. Die Socken qualmen jedenfalls wieder und so wird der Nachmittag am Pool verbracht. Mal faul sein und Lesen ist ja auch ganz schön.
Die Rückfahrt am morgigen Tag werde ich versuchen vorzuverlegen. Einfach am Kiosk erscheinen und die kopfbetuchte Dame sieht zu, was sie tun kann. Bin gespannt.
So, nun war ich noch mal draußen und habe mir etwas zu essen gegönnt. Eine große Portion Mee Goreng mit vier riesigen Scampis und einer Flasche Wasser für unter 3€…

Zeit für eine kleine Bilanz:
KL ist zu einer echten Metropole herangewachsen. 2010, und das ist ja eine Weile her, sollen im gesamten Metropolgebiet über 8 Millionen Menschen gewohnt haben, bei meinem ersten Besuch vor ca. 30 Jahren waren es noch 500.000. Entsprechend voll ist es auf den Straßen. Sowohl Autofahrer als auch Fußgänger verstopfen die Straßen. Mopeds, Busse, LKWs und PKWs blasen ihre Abgase samt Feinstaubpartikeln in die Straßenschluchten. Atemberaubend. Hinzu kommt, dass die Stadt irgendwie nicht hinterher kommt. Überall wird wie verrückt gebaut. Das Alte wird wenig gepflegt. Entsprechend sehen einige Viertel ziemlich runtergekommen aus. Geruchsempfindlich sollte man auch nicht sein. Es kann schon vorkommen, dass beißender Uringeruch einem den Atem verschlägt.
Dennoch, ich fühlte mich nie unsicher oder gefährdet. Die Malayen sind ein sehr freundliches Volk… siehe mein Erlebnis mit dem Taxifahrer. Man wird häufig angelächelt!
Die Preise sind mehr als moderat. Natürlich kann man auch hier shoppen, bis die Einkaufstüte platzt. Und das wirklich günstig. Allerdings sind die internationalen Ketten (wie leider auch mein geliebtes Giordano oder auch der Taschenladen Charles und Keith) geschickt und passen ihre Preise an… oder haben ein anderes Sortiment.

Kuala Lumpur ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Es ist quirliger und unorganisierter als Singapur. Chaotisch wäre aber der falsche Ausdruck. Da gibt es doch weitaus schlimmere Städte. Aber auf alle Fälle aufregender und abenteuerlicher als Singapur. Und die Stadt ist nicht unbedingt für Fuggänger gemacht. Mancherorts muss man sich die Straße mit den Autos teilen. Andererseits gibt es aber nicht annähernd so viel zu sehen wie in Singapur. Ich meine: Wenn man schon mal in der Gegend ist, muss man sich ein paar Tage gönnen.

Kategorien: Singapur 2018

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