Singapur wird auch als fine city bezeichnet, also als Stadt der Verbote und Bußgelder. Über den Sinn oder Unsinn mancher Verbote kann man sicherlich trefflich streiten. Aber man muss sie einfach kennen und sich nach ihnen richten, denn die Bußgelder sind i.d.R. extrem hoch. So ist das Essen und Trinken in der U-Bahn genauso verboten wie das Rauchen (1.500 SGD). Rauchverbot herrscht in allen öffentlich zugänglichen Gebäuden (dazu gehören auch die Shopping Center), in allen Restaurants etc. Im Freien hingegen ist das Rauchen (noch) gestattet. Deshalb stehen vor vielen Gebäuden auch Aschenbecher, um die sich die Nikotinabhängigen scharen.

Ebenfalls ist es verboten, Abfall (und dazu gehören auch Zigarettenkippen) einfach auf die Straße zu werfen oder die Straßen innerhalb von 50m Entfernung von Ampeln zu überqueren etc.

Der Verkauf von Kaugummis ist seit Jahren verboten und vor Jahrzehnten war es bei Männern auch das Tragen von langen Haaren – Langhaarige durften erst einreisen, nachdem ihre Haare auf eine Standardlänge gestutzt worden waren oder ihnen wurde die Einreise verweigert. Glücklicher Weise ist man hier in den letzten Jahren erheblich liberaler geworden. Man sieht inzwischen ebenso langhaarige Männer, wie auch Normalbürger, die bei Rot die Straße überqueren, wenn es der Verkehr zulässt.

Anders sieht es mit anderen Verboten aus. Hier schlägt die Staatsgewalt im wahrsten Sinne des Wortes erbarmungslos zu, wenn Sie erwischt werden. Und auch bei Ausländern lässt man keine Gnade walten. Da hilft auch keine Intervention der Botschaft. Eines der schlimmsten Vergehen ist der Besitz von Drogen, der auch für weiche Drogen (wie etwa Haschisch) gilt und ab einer gewissen Menge mit der Todesstrafe belegt ist. Nach Drogen wird auch in den Transitbereichen des Flughafens gefahndet!
Für andere Vergehen, wie etwa das Anbringen von Graffities oder Scratching, kann man schon mal 12 Stockschläge erhalten (aber keine Sorge, ca. ab dem 8 Schlag sind Sie wahrscheinlich ohnehin ohnmächtig…).

Ich ziehe es vor, mich an die Regeln zu halten und werde mit einer sauberen Stadt mit einer sehr geringen Kriminalitätsrate, ohne künstlerische Veredelung der Häuserwände und U-Bahnen und ohne Kaugummis im Profil meines Schuhwerks entschädigt.

Eine weitere Besonderheit sei noch erwähnt. An vielen Fußgängerampeln in der Innenstadt sind Uhren angebracht, die anzeigen, wann die Ampel auf rot umschalten wird…

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