Noch Anfang des 19. Jahrhunderts war der größte Teil von Singapurs Hauptinsel von primärem Regenwald bedeckt. Bis 1886 wurden jedoch 90% des Urwaldes gerodet, um Singapur zu einem wichtigen Handelsplatz zu entwickeln.
Schon im Jahr 1819 war klar, dass der Trinkwasserbedarf rapide steigen würde. Erst Jahrzehnte später wurde eine funktionierende Trinkwasserversorgung aufgebaut. Den ersten Vorschlag zum Bau eines Trinkwasserreservoirs gab es bereits 1823, doch erst 1857 schien – vor allem durch die finanzielle Unterstützung seitens des chinesischen Geschäftsmanns Tan Kim Seng – genug Geld für den Bau eines Stausees vorhanden zu sein. Die Kosten wurden auf 100.000 US-Dollar geschätzt. Mit dem Tod von Tan Kim Seng 1864 kamen die Bauarbeiten jedoch zum Erliegen und konnten erst um 1868 herum abgeschlossen werden. Die Installation der Wasserpumpen und Leitungen wurde erst 1877 fertiggestellt.
1891 wurde das Fassungsvermögen des Sees, der jetzt Thomson-Stausee nach seinem Erbauer, dem britischen Ingenieur John Turnbull Thomson, genannt wurde, auf 2,11 Millionen Kubikmeter erweitert. Der Ingenieur James MacRitchie leitete diesen Ausbau, der 32.000 US-Dollar kostete, und der Stausee wurde ihm zu Ehren im Jahr 1922 umbenannt.
Allerdings reichte die Versorgungsleistung von 18.000 Kubikmeter pro Tag nicht aus, um die Nachfrage zu stillen. Andere Trinkwasservorräte wurden 1912 bzw. 1920 erschlossen. Allerdings erkannte die Regierung, dass Singapur auch weiterhin nicht in der Lage sein würde, seinen eigenen Frischwasserbedarf zu decken. Im Jahr 1927 wurde ein Wasservertrag mit dem Sultan von Johor unterzeichnet. Singapur erhielt seine erste Lieferung von Wasser aus Johor im Jahr 1932.
Die Entwicklung des MacRitchie Reservoirs konnte aber das Sterben des Waldes rund um den Bereich aufhalten. Der Wald wurde schon früh als Wassereinzugsgebiet unter Schutz gestellt.
Mehr als ein Quadratkilometer Urwald ist noch im Central Catchment Nature Reserve erhalten, vor allem um den MacRitchie-Stausee herum. Hier wachsen Gummibäume und Reste der Plantagen aus dem 19. Jahrhundert sind noch an den Rändern um den Stausee zu sehen.
Es wurden Wege auf Holzstegen am Ufer des malerischen Sees und Wanderwege durch den Wald angelegt. Sie haben jeweils eine Länge von 3 bis 11 km. Schilder entlang der Wege erlauben es Ihnen, eine Tour entlang den Rändern des MacRitchie-Waldes zu unternehmen. Der See und der umgebende Wald wurden zu einem Freizeitpark ausgebaut. Auf den Wegen joggen an den Wochenenden viele Singapurer und der See dient ihnen als Wassersportgebiet.
Mein Urteil: Sehenswert, aber kein Muss, da man stundenlang durch den Wald läuft ohne irgendwelche Höhepunkte (wenn man mal von diversen Joggern und einigen Affen absieht) zu erspähen.
Nächste Haltestelle:
Bus 852, 855, 52, 74, 93, 157 und 165
6 Minuten Fußweg von der Haltestelle B40261 Nächste MRT Station: Marymount CC16 21 Minuten Fußweg vom Ausgang A