Der Japanese Cemetery Park ist ein Friedhof und Park. Er ist 29.359 Quadratmeter groß und damit der größte japanische Friedhof in Südostasien.

Hier stehen 910 Grabsteine auf Gräbern, die die Überreste von Mitgliedern der japanischen Gemeinde in Singapur beherbergen, aber auch die sterblichen Überreste von jungen japanischen Prostituierten und Zivilisten aus der Zeit seit 1891. Im zweiten Weltkrieg und danach kamen Soldaten und verurteilte Kriegsverbrecher hinzu, die im Changi-Gefängnis hingerichtet worden waren.

1987 wurde das Gelände von der Regierung Singapurs als Gedenkpark ausgewiesen.

Der japanische Bordellbesitzer Tagajiro Fukaki spendete 1890 2,8ha seiner Kautschukplantage als Begräbnisstätte für junge japanische Frauen, die in Not starben. Zusammen mit den anderen Bordellbesitzern Shibuya Ginji und Nakagawa Kikuzo beantragten sie die Erlaubnis, hier einen Friedhof anzulegen und die britische Kolonialregierung erteilte am 26. Juni 1891 offiziell die Genehmigung für diese Nutzung.

Seitdem wurden hier japanische Einwohner beigesetzt. Während des Zweiten Weltkriegs auch Soldaten, die auf dem Schlachtfeld oder durch Krankheit ums Leben gekommen waren. 

Das Gelände blieb bis 1951 ungenutzt, da ab dem Jahr 1948 keine Japaner meht nach Singapur oder Malaya einreisen durften. Die britische Regierung von Singapur übernahm den Friedhof und ließ ihn ungenutzt. 

Das änderte sich erst, als 1951 der Friedensvertrag mit Japan unterzeichnet wurde. Im November 1952 wurde Ken Ninomiya, der erste japanische Generalkonsul der Nachkriegszeit in Singapur, damit beauftragt, das Schicksal der japanischen Kriegsopfer zu klären. Ziel war es, die Überreste nach Japan zu überführen.

Dieses Vorhaben ließ sich aber nicht verwirklichen, da alle Asche in einem gemeinsamen Grab bestattet worden war und damit eine Identifizierung einzelner Soldaten unmöglich war. 

1969 übergab die Regierung von Singapur den Besitz des Friedhofs an die japanische Gemeinde, die seither für die Instandhaltung des Friedhofs verantwortlich ist. 

Bestattungen wurden 1973 eingestellt, als die Regierung von Singapur den weiteren Ausbau der 42 Friedhöfe auf der Insel verbot.

Heute ist der Friedhof ein stiller Ort, da es kaum noch Angehörige der hier bestatteten Personen hierherzieht. Der Park ist gepflegt, an den Grabsteinen nagt kräftig der Zahn der Zeit. Einige Gräber sind mit Informationstafeln versehen, die über die jeweilige Person Auskunft geben.

Mein Urteil:
Ein interessanter, stiller und beeindruckender Ort, für den sich der Liebhaber maroden Charmes (insbesondere  der fotografierende Singapurfan) gut 2 Stunden Zeit nehmen sollte.

Stadtplan


Adresse:
Chuan Hoe Ave

Nächste Haltestelle:
Bus 43, 43M, 70, 70M, 73, 76, 103, 109, 109A, 116, 147, 156
8 Minuten Fußweg von der Haltestelle B63191

MRT
Serangoon NE12 oder Kovan NE13

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