Ich bin mehr oder weniger zufällig über Perakanan gestolpert. Ein Artikel im Tagesspiegel 2014 weckte den Wunsch in mir, mir die Geschäftshäuser anzusehen, die dort in den schillerndsten Farben angepriesen wurden. Also beschäftigte ich mich ein wenig damit.
Perakanan ist die Bezeichnung für eine in Malaya (heutiges Malaysia und Singapur) lebende ethnische Gruppe, die ursprünglich aus der Verbindung von malaiischen Frauen und chinesischen Männern entstand. Die chinesischen Männer waren als Lohnarbeiter nach Malaya emigriert. Die Peranakan behielten das meiste ihres chinesischen ethnischen und religiösen Ursprungs bei, nahmen jedoch die Sprache und Kultur der Malaiien an. Sie entwickelten eine einzigartige Kultur und eine eigene Küche, die unter dem Namen Nonya-Küche bekannt ist.
Heute droht diese Kultur auszusterben. Zeugnisse dieser Kultur findet man zum Glück in den über 700 unter Denkmalschutz stehenden meist pastellfarbigen angestrichenen, einstöckigen Geschäftshäusern rund um die Koon Seng Road und die Joo Chiat Road. Die Häuser, die aus den 1920er Jahren stammen, sind größtenteils wirklich sehr schön restauriert und ein richtiges Schätzchen für Menschen, die an der Geschichte Singapurs und seiner Architektur interessiert sind.
Seit dem 25. April 2008 gibt es auch ein eigenes Perakanan Museum an der Armenian Street 39. Ich habe mir das Museum angesehen, es ist ein kleines Juwel. Aber um ehrlich zu sein, hat sich mir der Zugang zu dieser Kultur nicht erschlossen.
Die Nonya-Küche erfreut sich dank gut gehüteter Rezepte, in denen Kokosmilch, ingwerähnliche Gewürze und 1001 andere Spezereien verwendet werden, wachsender Beliebtheit (Nonya Restaurants: z.B. das „Blue Ginger“ in der Tanjong Pagar Road, das „Chili Padi“ am Joo Chiat Place oder das „Peranakan Inn“). Guten Appetit!
Mein Urteil: Ein Muss für jeden Architekturinteressierten und jeden Historiker!
Adresse: Koon Seng Road Nächste Haltestelle:
Bus 33
1 Minute Fußweg von der Haltestelle B82141
Nächste MRT Station:
Eunos EW7 16 Minuten Fußweg vom Ausgang A
