Pulau Ubin ist eine Insel, die in der Straße von Johor zwischen Malaysia und Singapur liegt. Der Name Pulau Ubin kommt aus dem Malay und bedeutet Granitinsel. Sie ist 8 km lang, 1,3 bis 1,7 km breit und 10,2 Quadratkilometer groß. Es gibt ein paar kleine Flüsse, im Norden der Insel liegen der Sungei Besar und der Sungei Mamam, im Süden der Sungei Jelutorg und der Sungei Puaka. Die höchste Erhebung ist der 74 Meter hohe Bikit Puaka.
Zur Entstehung dieser Insel gibt es natürlich auch eine passende Legende:
Ein Elefant, ein Schwein und ein Frosch sollten von Singapur aus über das Meer nach Johor schwimmen. Die Tiere, die es nicht schaffen würden, sollten sich in Stein verwandeln. Alle Drei erreichten die Küste Johors nicht. Elefant und Schwein versteinerten zusammen zur Pulau Ubin, der Frosch verwandelte sich in Pulau Sekudu (Froschinsel).
Seit der Gründung Singapurs durch die Briten im Jahre 1819 wurde auf Pulau Ubin bis 1970 in diversen Steinbrüchen Granit gebrochen. Aus den  Steinen wurden überwiegend Fliesen für Fußböden und Wände gefertigt, aber auch für den Bau des Singapur-Johore Damms (1919 – 1923) benutzt. Die meisten Steinbrüche sind jetzt ungenutzt und werden langsam von der Natur zurückerobert. Sie sind voller Wasser und die Hänge werden vom Regenwald besiedelt. Die Bevölkerung schrumpfte in dieser Zeit von über 2000 auf wenige Hundert, die nun vorwiegend vom Tourismus leben.
Heute ist die Insel ein Magnet für Naturliebhaber und Touristen. Pulau Ubin ist eine der wenigen Stellen Singapurs, die ihre Ursprünglichkeit erhalten haben. Sie finden hier keine Betonburgen sondern nur Holzhäuser sowie überwältigende Flora und Fauna!
Die Anfahrt ist zwar etwas zeitraubend (knapp 2 Stunden mit dem Bus 2 ab Downtown Core, weit über 1 Stunde mit MRT und Bus 2), danach noch 10 Minuten mit der Fähre ab Changi Point Ferry Terminal plus Wartezeit, denn die Fähre fährt erst, wenn 12 Fahrgäste mitfahren. Die Fähre kostet seit 2015 3S$ pro Person. Sie können eine Fähre aber auch für 36S$ komplett für sich allein mieten.
Die Insel ist bestens erschlossen und kann auf diversen asphaltierten Wegen erforscht werden. Entweder zu Fuß oder mit einem Fahrrad, das Sie bei der Ankunft in Kampung Sungei Durian, dem einzigen Dorf der Insel für 2 bis 20S$ mieten können.
Die ungewöhnliche Artenvielfalt begeistert mich jedes Mal aufs Neue. Die Beobachtung von Vögeln ist ein weit verbreitetes Hobby in Singapur, dem man hier hervorragend frönen kann. 219 Vogelarten wurden gezählt. Unter anderem können Sie hier mit Glück den einzigen in Singapur heimischen Nashornvogel, den Oriental Pied Hornbill entdecken. Den habe ich allerdings auch einmal mitten in der Stadt im People’s Park entdeckt, wo sich eine Gruppe von drei Vögeln an den Früchten eines Rambutanstrauches labte. Also auch in der Stadt auf deren tierische Bewohner achten!
Speziell auf dem  Check Jawa Trail, einem Rundweg, der Sie durch einen Wald, über einen Steg um den südöstlichen Teil der Insel entlang der Küste, dann durch ein Feuchtgebiet und einen Mangrovenwald führt, kann man mit etwas Glück viele verschiedene Vögel erspähen. Mir gelang hier mein erstes und bislang einziges Foto von einem Kingfisher. Nehmen Sie, wenn Sie von der Küste wieder auf festes Land stoßen auf jeden Fall den Mangrove Boardwalk, denn am Ende stoßen sie auf den Jejawi Tower, einem 20m hohen Aussichtsturm vom dem aus sie einen hervorragenden Rundblick haben.
Aber nicht nur Vögel werden Sie auf der Insel antreffen. Mir sind dort diverse große und kleine Bindenwarane , Wildschweine und Affen begegnet. Besonders im Dezember, wenn die Durians reifen, streiten sich die Affen mit den Singapurern um die besten Früchte. Aus diesen Streitigkeiten halten Sie sich dann besser heraus, denn die Affen sind erstens in der Überzahl und haben zweitens mit ihren scharfen und großen Zähnen die besseren Argumente! Nie gesehen habe ich allerdings den Riesensegler, der hier in größerer Zahl leben soll. Tagsüber verstecken sich die Tiere an Baumstämmen, deren Muster sich auch auf dem Fell der Tiere wiederfinden.
In dem o.g. Dorf bzw. direkt neben der Anlegestelle können Sie nicht nur Fahrräder mieten, sondern sich auch Getränke kaufen. Nehmen Sie genug Wasser mit, Sie werden es bauchen! Essen sollten Sie besser nicht auf ihre Tour mitnehmen, denn die Waldbewohner haben feine Nasen und wissen mittlerweile ganz genau, wie sie an diese Köstlichkeiten herankommen. Selbst die Wildschweine wissen, wie man den Korb eines Fahrrads plündern kann. In einem der wenigen Restaurants mit Blick auf den Bootsanleger können Sie gefahrlos essen. Nur Mut, auch wenn es schwer fällt es zu glauben, Sie befinden sich in Singapur und dessen Hygienevorschriften gelten auch auf Pulau Ubin. Ich finde es darüber hinaus auch authentisch und vor allem lecker!
Mein Tipp: Der Bus Nummer 2 fährt vom Südosten der Stadt (Chinatown, New Bridge Rd, Armenian Church, Victoria Street) bis in den Norden zum Changi Point Ferry Terminal. Dabei durchquert er viele interessante Stadtteile, wie etwa Geylang, das als Rotlichtviertel Singapurs gilt, in dem Sie neben den entsprechenden Damen und Herren sehr viele ursprüngliche Handelshäuser sehen können. Sie fahren durch normale Wohngebiete aber auch durch Villenviertel und streifen das Changi Gefängnis. Ich finde, eine sehr preiswerte Stadtrundfahrt, die ihnen viele Einblicke in das Alltagsleben Singapurs gewährt. Eine komplette Tour mit dem Bus sollten Sie sich schon gönnen, wenn Sie genügend Zeit haben!
Mein Urteil: Ein Muss für jeden Naturliebhaber!
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Stadtplan
Adresse der Fähre:
51 Lorong Bekukong
Nächste Haltestelle:
Bus: 2
2 Minuten Fußweg von der Haltestelle B99009
Nächste MRT Station:
Tanah Merah EW4, dann in Bus 2 umsteigen.
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