Der kehrt zurück!
In der Hauptrolle Thomas Westphal.

Ich verlasse das Haus schon um 9:00, genehmige mir erst einmal einen Kaffee bei FakeTrump – ich hasse es – dann ab in die U-Bahn. Serangoon – Dhauby Gaut – Kranji. Kranji spricht sich etwa so wie „Crunchy“.
Its a long way to Kranji Village.

Seit meinem letzten Besuch hier vor gefühlten einhundert Jahren hat sich nichts Wesentliches geändert. Alles macht einen etwas desorganisierten Eindruck. Völlig untypisch für Singapur. Da stehen ellenlange Schlangen und warten auf Busse. Endlich kommt ein kleiner Gelber mit der Anzeige CW1 JB. Ich schließe mal messerstumpf, dass der Bus nach Johor Bahru in Malaysia fahren wird.

Es steigen immer mehr Menschen in diesen Bus und ich frage mich, ob das alles mit rechten Dingen zugeht. So viele Menschen können doch gar nicht in einen so kleinen Bus passen… Aber als der Bus dann an mir vorbei fährt wird klar, dass die glücklicheren unter den Passagieren einen Sitzplatz bekommen haben. Der Rest ist sauber im Mittelgang „gestapelt“. Die Luft in dem Teil muss zum Schneiden sein, der ungewollte Körperkontakt zwischen den menschlichen Sardinen wird deren Körpertemperatur nach oben schnellen lassen… Zum Glück fährt der Bus ja nicht stundenlang.

Nachdem die Schlange Mensch verschwunden ist, steht ein ziemlich fassungsloser Deutscher hilflos herum. Er erklärt, das wäre ihm alles zu viel. Er würde an einem anderen Tag… Ob es an anderen Tagen anders aussieht? Aber eigentlich ist der Deutsche nur zutiefst verunsichert…

Ein kleiner schwarzgefiederter Bursche mit einem riesigen roten Auge veranstaltet von einem hochgelegenen Punkt aus einen Höllenlärm. Wieviel dB passen in einen so kleinen Vogelkörper?

Endlich kommt der 925er Bus. Dieser ist entschieden leerer. Es sitzen vielleicht 10 Personen darin,  4 steigen noch zu. Dann rumpelt er auch schon los und fährt mitten durch ein Industriegebiet. Schrottplätze. Autos ohne Motorraum stehen sauber aufgestapelt neben hoben Türmen aus LKW-Hinterachsen. Eigentlich interessante Fotomotive…

Weil heute nicht Sonntag ist, fährt der Bus nicht am Nature Reserve vorbei. Er hält in einiger Entfernung vom Eingang zum Visitor’s Center. Und ich schleiche los. Heute scheint die Sonne! Es verspricht, ein schweißtreibender Tag zu werden.

Schon bald tut sich der Mangrovenwald vor mir auf. Dunkelheit macht sich breit. Leider wird an einer der Straßen, die sich als Pfade für die Fußgänger und Rennstrecken für Wartungsfahrzeuge entpuppen, lautstark gearbeitet. So kann man das Zirpen von Grillen und Zikaden nur erahnen.
Einige Zeit später herrscht dann aber Ruhe… Zumindest höre ich die Bauarbeiten nicht mehr. Dafür aber dieses:

Und einige Zeit später:

Es herrscht Ebbe. Der Boden sieht schlammig grau aus. Dem passt sich auch ein Hörnchen farblich an. Viele Tiere sind nicht zu beobachten, wie schon gestern. Das Dunkelgrün der Mangroven und das Grau des Bodens sind nicht gerade Farben, die einen vor Freude jubeln lassen. Aber das Reserve ist schön angelegt und bietet immer wieder Blicke auf kleine wassergefüllte Gräben. Hier sind dann auch fette Fische zu sehen. Aber leider keine Otter.

Schließlich gelange ich an das Wetland Center. Hier gab es früher mal ein kleines Restaurant. Doch heute tummeln sich hier vielleicht 15 Personen. Da lohnt sich kein Restaurant.

Ein verdächtig nach Aborigine ausschauenden Mann ist ganz aufgeregt. Ein paar Meter weiter soll ein riesiges Krokodil liegen. Und gegenüber auch noch ein Baby.

Das Tier hat in der Tat eine beachtliche Größe und sieht auf dem schlammfarbenen Boden richtig weiß aus.

Der Rundweg hier bringt auch keine neuen Tiere ans Licht des Tages. Neben ein paar Waranen treiben sich hier noch streunende Hunde rum. Die habe ich in Singapur bislang noch nie gesehen. Aber schon im Pasir Ris Park wurde vor ihnen gewarnt. Muss mal nachschlagen, seit wann das Problem besteht und wie es entstanden ist. Im Netz steht, dass die Hunde die Nachkommen freigelassener Haustiere sind und dass sie sich artgemäß zu Rudeln zusammenfinden. Menschen sollen auch schon angefallen worden sein. Na sehr freundlich schienen mir meinen 2 Exemplare auch nicht gerade… Aber wie bei uns entsteht eine Bürgerbewegung, die sich für das Wohlergehen der Hunde einsetzt, um deren Exekution zu verhindern. Man sollte eher der Menschen habhaft werden, die sich ihrer Haustiere entledigen und damit erst für das Problem sorgen… überall das Gleiche! Bekloppt sein kennt keine Grenzen. Weder geografische noch ethnische.

Irgendwann im Mangrovendickicht entstand so eine Idee. Ich sollte heute mal gucken, was so eine viertägige Tour nach Kuala Lumpur kostet.

Gesagt getan, ich fahre nach Chinatown, denn da habe ich Reisebüros gesehen. Ich werde auch gleich fündig. Die Busfahrt direkt bis vor das Hotel soll um die 40 S$ kosten, das Hotel so um die 130 S$ für meine Nase. Klingt doch nicht schlecht. Ich habe allerdings meinen Pass nicht dabei, muss also noch einmal wiederkommen.

Ich gehe noch zu dem Koreaner essen und danach zum Esplanade. Hier will ich mit dem kleinen Stativ ein paar Nachtaufnahmen machen.

Bei Bread Talk besorge ich mit noch ein Baguette…

Ich bin heute lt. meinem Telefonino 26662 Schritte gelaufen.

Kategorien: Singapur 2018

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