Heute gilt es… endlich müssen mal wieder neue Wege beschritten werden. Also will ich nach Pasir Ris in den dortigen Park reisen.

Ich wache gegen 8:00 auf und nach Abwicklung aller Formalitäten wie Zähneputzen und Duschen verlasse ich um 9:00 das Haus. Die MRT-Verbindungen sitzen fast schon wieder Kovan – Serangoon – Paya Lebar – Pasir Ris. Also zweifaches Umsteigen…
Und die ganze Zeit wird man von der MRT akustisch begleitet.

Dort angelandet meint mein Telefonino, dass ich die 50€ Grenze für außerirdischen Datenempfang erreicht habe und verweigert die Anzeige der Navi-Hilfe. Also befrage ich ein paar streunende Jugendliche, die für eine Charity-Organisation Geld einsammeln. Ein Mädel zückt bereitwillig ihr Handy und schon weiß ich, wo ich lang muss. Super!

Der Weg führt mich zunächst in den Pasir Ris Town Park.

Sowas habe ich noch nicht gesehen. Im Zentrum des Parks liegt ein großer Teich oder ein kleiner See, wie man will. Hier sind einige Fischzuchten angesiedelt. Winzige Wasserbewohner tummeln sich in Aufzuchtbecken der jeweiligen Farm. Die größeren Exemplare werden in eingezäunten Bereichen gehalten. Dann gibt es noch eine Auswilderungsanlage. Hier wird es nun ernst für unsere schuppigen Freunde. Um diese Becken scharen sich angelwütige Primaten und halten ihre Ruten ins Wasser. Man würde vermuten, dass genügend Schuppenträger dort ihr Unwesen treiben und die Primaten gar nicht so schnell die Fische aus dem Wasser holen können, wie sie vielleicht mögen. Aber insgesamt ist es schon Glück, ob einer beißt oder nicht. Ich sitze ca. 30 Minuten dort herum und lediglich ein Fisch verlässt unfreiwillig das Wasser. Vielleicht sollte ich auch Mäuse für meine Katze züchten?

Der Town Park ist Bestandteil eines großen Park-Netzwerks. Der Pasir Ris Park (also der ohne „Town“ im Namen) ist einer davon. Im Süden erreicht man über einen ausgeschilderten Park Connector den Tampines und dann den Bedok Reservat Park etc…

Ein Teil des Pasir Ris Parks ist ein Mangroven Feuchtgebiet, das man bequem auf bestens aufgestelzten Wegen durchschreiten kann. Einige Tiere begegnen einem schon auf diesem Weg.

Vögel sind eher scheu und verstecken sich geschickt. Krabben, hingegen, wenn man davon ausgeht, das jedes in den Modder gegrabene Loch bewohnt ist, unendlich viele. Schnecken sieht man viele und auch den einen oder anderen Schlammspringer. Mir begegnen noch zwei Bindenvarane.

Das Erschütternde, das mir den Spaß an dem Park dann letztendlich auch etwas eingetrübt hat, ist der Plastikmüll in den Mangroven. Er ist zwar nicht bodendeckend, aber das scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Ich frage mich ernsthaft, wie Menschen, die augenscheinlich wegen der Natur hierher kommen, gleichzeitig ihren Müll hier entsorgen können. Vieles scheint durch Ebbe und Flut seinen Weg hierher gefunden zu haben. Aber mit Sicherheit kein gläserne Bierflasche in 1,50m Höhe zwischen zwei Äste geklemmt oder eine mit anderem Müll gefüllte Plastiktüte auf einer Wiese. Ich lasse das einfach mal so stehen. Da kann sich jeder, der sich berufen fühlt, nun mal so seine Gedanken machen.

Sicher ist, dass Singapur die Hauptstadt der Plastiktüten ist. Alles, aber auch wirklich alles was Sie kaufen, verschwindet, sofern Sie keinen Protest einlegen, in einer Plastiktüte. Das findet seinen Höhepunkt bei Bread Talk, deren Waren ich im Übrigen sehr schätze. Hier wird wirklich jedes Brötchen einzeln in ein Tüte gestopft und Drumherum noch eine mit Griffen, damit es sich besser tragen lässt.

Die Regierung von Singapur legt ja großen Wert darauf, dass alles blitzeblank und sauber ist. Mal sehen, wann sie gegen den Tütenwahn vorgeht. Im Übrigen gibt es hier bei den üblichen Verdächtigen den Kaffee auch im Pappbecher. Bei McD kann man aber auch welchen in einer großen Tasse bekommen.

Und wenn ich schon mal am Meckern bin: die Anzahl der eBikes ist stark beschränkt. Aber was ist eigentlich mit den Scootern, den Elekrorollern? Die haben eine Reichweite von bis zu 100 km und erreichen Höchstgeschwindigkeiten von weit über 50km/h. Und diese Mordinstrumente werden ohne entsprechende Schutzkleidung auf den Bürgersteigen gefahren. Ich bekomme dabei ehrlich gesagt Angst. Die meist jungen Fahrer rasen wirklich in atemberaubender Geschwindigkeit auch durch Parks, Einkaufszentren und MRT-Stationen samt Bahnsteigen.

Also nachdem ich den Park verlassen habe, mache ich mich auf den Weg zu meinem nächsten Ziel, dem Brontosaur Park. Vorher muss ich meinen Flüssigkeitshaushalt mangels anderer Alternativen noch bei McTrump ins Lot bringen. Hier komme ich mit einer netten Bedienung ins Gespräch. Ich frage sie nach dem Weg zu den Sauriern. Sie meint, der Park wäre gerade geschlossen und würde neu gestaltet werden.

Na dann… gehe ich eben ins Shopping Center, tausche Geld und kaufe mir 2 Fifepacks Basics bei Giordano. Meine Heimatbasis, ausgewiesene „Schlüpper-Expertin“, wird wissen, was ich meine.

Auf dem Rückweg beschaffe ich mir noch Obst (Schweineteuer, es reicht gerade für 7 kleine Äpfel), etwas Gemüse (Tomate, Gurke, Zwiebel für nen Salat, der Preis is OK) und Wasser mit Kohlensäure.

Den Rest des Nachmittags verbringe ich mit Tippen und Aufräumen. Komisch, wie die wenigen Besitztümer in so einem Zimmer, ein Eigenleben entwickeln können…

Kategorien: Singapur 2018

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