Es regnet schon wieder am Morgen. Also kann ich gemütlich am PC arbeiten. Erst gegen 15 Uhr wage ich mich nach draußen. Ich fahre direkt zum Clarke Quay, um meinen GST-Beleg von meinem gestrigen Einkauf abzuholen. Danach laufe ich Richtung Chinatown.
An der Ecke Eu Tong Sen Street / Merchant RD steht ein Gebäude in dem heute ein Unternehmen seinen Sitz hat, das mit Aloe Vera Produkten handelt. Von der Hauptstraße aus kann man einen Blick hineinwerfen. Dieser Blick bringt mich dazu, nach dem ausgewiesenen Eingang auf der Rückseite des Hauses in der New Market Road zu forschen. Im Inneren herrscht eine ruhige, fast sakrale Stimmung. Alte chinesische Möbel erwecken den Eindruck eines edlen Hauses. Das Gebäude selber, finde ich heraus, wurde 1892 von der Thong Chai Medical Institution gekauft. Diese Gesellschaft sorgte für die kostenlose medizinische Versorgung von Singapurern, die nicht genügend Geld hatten.
1973 wurde das Gebäude zu einem nationalen Monument Singapurs erklärt.
Ein paar Schritte weiter treffe ich wieder auf das Majestic. Mittlerweile ist das Gebäude kein Shopping Center mehr, sondern beherbergt den Singapore Turf Club. Obwohl mehrere Eingänge ausgewiesen sind, treffe ich fast nur auf verschlossene Türen. Eine Tür lässt sich öffnen, was aber sofort die Security auf den Plan ruft. Die behelligt mich aber nicht sondern beschränkt sich darauf, mir die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
Dann schleiche ich durch das People’s Park Shopping Center und bewundere das wilde Treiben. Unzählige Reisebüros sind hier ansässig. Ebenso finden sich hier Juweliere, Massagesalons (Nein! Ohne sexuellen Hintergrund), die sich reger Beliebtheit erfreuen und Unternehmen, die Ihr Geld in alle Welt versenden wollen. Hier haben sich erstaunlich lange Schlangen gebildet.
In Chinatown überfällt mich der Hunger. Doch bevor ich den ich in einem Koreanischen Restaurant stillen kann, betrete ich eine traditionelle chinesische Apotheke. Ich schildere die Probleme mit meinen geschwollenen Füßen und bekomme für 18 S$ eine Salbe und zwei Gläser mit einer gefährlich ausschauenden braunen Flüssigkeit sowie vier Tabletten. Abends und morgens soll ich je ein Glas trinken, zwei der Pillen schlucken und die Salbe einmassieren. Die Flüssigkeit schmeckt dann auch so bitter, wie sie aussieht. Aber, am nächsten Morgen hat die Schwellung nachgelassen.
Ich schlendere an den Souvenirständen in Chinatown vorbei und entdecke bald, wonach ich gesucht habe: kleine Figuren aus Messing, wie etwa Ganesha, die Tierkreiszeichen Drache und Ratte. Stückpreis 4 S$, 3 für 10. Ich kaufe sechs…
