Ich heiße Thomas Westphal und wurde 1952 ins Leben geworfen.

Meine Eltern reisten mangels Geld nie mit mir. Weder innerhalb Deutschlands, geschweige denn zu exotischen Zielen. Ich beguckte mir dann später mit Freunden Spanien, Frankreich und Griechenland – irgendwann auch auf dem Motorrad die britischen Inseln. Der Keim für die Reiselust nach Asien wurde mehr oder weniger zufällig gelegt. Beim Besuch des heimischen Hallenbads las ich eine Anzeige, in der die DLRG eine 18-tägige Rundreise durch die Philippinen und nach Hong Kong anbot. Das Ganze für einen erstaunlich günstigen Preis. Ich schloss mich der Reisegruppe an!

Während der Reise erkannte ich sofort, dass organisierte Gruppenreisen nichts für mich sind. Ich bekam zwar einen Eindruck von den bereisten Ländern, aber einer Überprüfung ein Jahr später, sechs Wochen mit Rucksack über die Philippinen, hielten die in der  Gruppe gewonnenen Eindrücke nicht Stand. Seither reise ich auf eigene Faust, mit maximal drei Begleitern im Gefolge durch die Lande.

Als es mich dann im Jahre 1983 das erste Mal nach Singapur verschlug, flog ich mit vollkommen falschen Vorstellungen in die asiatische Metropole. Meine Fantasien waren unklar, kreisten irgendwo zwischen dem chaotischen Manila, dem im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubenden Bangkok und dem exotischen Hong Kong. Ich erwartete eine schmutzige Stadt voller Bettler und Kriminalität, Nachtmärkten und finsteren Kaschemmen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich damals mehr oder weniger unvorbereitet los flog. Die Idee dazu wurde während eines Abendessens beim heimischen Griechen geboren. Initialzündung war eine Anzeige von Singapore Airlines, in der die Airline für ihre Stopover Holidays warb. Neben dem Flug konnte man für wirklich sehr wenig Geld den Transfer zum ebenfalls buchbaren Hotel incl. Frühstück buchen. Und das in diversen Destinationen von Bangkok bis Taipei. Ein Reisebüro war schnell gefunden, die Idee wurde mehr oder weniger spontan in die Tat umgesetzt. Neben Singapur standen noch Bangkok und Hong Kong auf dem Programm.

Welche Überraschung erwartete mich dann bei der Ankunft am Changi Airport: Klinische Sauberkeit empfing mich, alles war bestens ausgeschildert und super organisiert.

Am SIA-Stopover-Schalter wurde mein Gepäck in Empfang genommen, die damals recht spärliche Anzahl von Stopover-Reisenden auf einige wenige Busse verteilt und in die Hotels geschafft.

Auf der Fahrt über die Autobahn in die Stadt staunte ich Bauklötze. Blühende Bougainvilleas auf dem Mittelstreifen der Autobahn! Tropische Vegetation soweit das Auge reichte. Überhaupt: wenn sich eine Stadt „Grün“ nennen darf, dann Singapur. Selbst auf der Orchard Road, eines der Shopping Paradiese, stehen riesige Bäume und auf dem Mittelstreifen blühen Orchideen!

Ich verliebte mich sofort – es gibt sie, die Liebe auf den ersten Blick.

Seither zieht es mich regelmäßig nach Singapur, sei es als Stopover oder als Städteurlaub. Ich habe aber kein Fernweh, nein,  ich habe Heimweh!

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