Gerade als ich losgehen möchte, dringt ein Geräusch an meine Ohren, das eindeutig auf heftigen Regen schließen lässt. Erstaunlicher Weise dauert der Schauer aber nur 15 Minuten, dann wird der Himmel schon wieder heller und es kommt nix Feuchtes mehr von oben.

Haw Par Villa ist schnell erreicht und die Inspektion kann beginnen.

In den letzten drei Jahren hat ich nichts Wesentliches mehr verändert. Die begonnenen Restaurationen sind zum Erliegen gekommen. Weite Teile tragen immer noch Spuren des Verfalls.

Dafür sind wieder viele Gruppen junger Gastarbeiterinnen aus Malaysia, den Philippinen und Indonesien hier. Sie verbringen den Sonntag hier mit ihren Freundinnen beim Picknick. Für manche ist es ihr einziger freier Tag im Monat. Wenn das Verdi zu Ohren kommt…

Alle sind wild am Fotografieren. Als ob sie sich durch die Fotos bei der Arbeit erholen könnten. Eigentlich erzählen alle die gleiche Geschichte. Sie haben mindestens ein Kind, leben getrennt oder sind geschieden, weil der Mann das Geld verspielt oder vertrunken hat, das sie zuhause verdient haben. Nun sind sie wenigstens die Schmarotzer los und das Geld geht an Kind oder Familie in der Heimat. Alice Schwarzer könnte hier ein auflagenstarkes Druckerzeugnis herausgeben, das ihr aus den Händen gerissen werden würde. Die Frauen hier haben aber bereits ihre eigenen Konsequenzen gezogen… Nie wieder Mann

Ein Student aus Lissabon heftet sich an meine Fersen. Erinnert mich doch stark an den Inder aus dm Flughafen Hanoi. Er will mich zum Kent Ridge Park führen. Er führt mich dann aber durch die Uni und zur MRT Kent Ridge. Er studiert Management und löchert mich mit Fragen, was ich denn als IT-Manager gearbeitet habe… Management ist jedenfalls, wie er zugibt, etwas, wovon er Null Ahnung geschweige denn eine Vorstellung hat. Er ist als Austauschstudent hier und mir drängt sich der Verdacht auf, dass man in Lissabon froh war, ihn austauschen zu können.

Ich verabschiede ihn an der MRT und mache ihm deutlich, dass ich alleine weiterreisen möchte.

Harbour Front ist mein Ziel…

Als Erstes genehmige ich mir einen riesen Kaffee und tausche Nachrichten mit der Heimat aus. Ein Auftrag lautet: finde die Haarmaske „shiny hair“. Alle einschlägigen Läden in dem SC – und das ist nicht gerade klein, zumal es eigentlich aus zwei SCs besteht, Vevo und Harbourfront – kennen das Zeug nicht. Ob es tatsächlich aus Singapur kommt?

Vor dem SC findet ein Trommelkonzert statt. Also ist Warten angesagt. Es lohnt sich…

Dann führt mich mein Weg nach Chinatown. Hier will ich dinieren und später im Funan noch ne Minitasche kaufen…

Heute gibt es zum Abendessen mal ein Benediktiner Weißbier, das beim Thai serviert wird!

Kategorien: Singapur 2022/2023

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