Ich will heute mal nachsehen, wie weit der Singapore River eigentlich so geht. Ganz entspannt natürlich. Ich beginne Clarke Quay und bis zur Alkaff Bridge marschiere ich schnell. Der Tempel zu meiner Linken (Tan Si Chong Su) lasse ich im wahrsten Sinne des Wortes links liegen. Den habe ich schon zweimal besucht. Er wird aber immer weiter mit Folien verhüllt. Mit dem Regengott schint man nicht auf dem besten Fuß zu stehen. Scheinbar regnet es rein.
Auf beiden Seiten des Flusses gibt es eine Promenade und ich kann mich gut in meiner Lieblingsgeschwindigkeit fortbewegen. In Höhe des Kim Seng Parks überquere ich die gleichnamige Brücke… Park ist vielleicht ein zu großer Begriff. Erweiterter Grünstreifen trifft es eher. Aber die Promenade verbreitet eine seidige Stimmung. Das viele Grün, interessante Cafés mit schattigen Terrassen verbreiten eine entspannte Urlaubsstimmung. Die Cafés sind kaum besucht. Was jetzt noch fehlt, sind französische Chansons, die leise aus Lautsprechern klingen. Dann wäre es perfekt. Oder spanische Gitarrenmusik?
Zurück im Chinatowntrubel versuche ich an mein Frühstück zu kommen. Aber in den einschlägigen Food Courts ist es mir zu voll, zu hektisch. Meine friedliche Stimmung passt nicht und scheint schaden zu nehmen. Also reicht es nur für eine Cola. Der Becher wandert später als Souvenir in den Rucksack. Die TEL bringt mich schnell zu Satay by the Bay. Satay zum Frühstück kommt ja immer gut. Ich sitze an meinem kleinen Lieblingswasserfall und genieße das Plätschern und das Essen.
Mit einer Wasserflasche bewaffnet ziehe ich mich an den Unterstand am See zurück. Leider hat die Bank dort keine Rückenlehne. Ich lese trotzdem. Werfe den einen und auch den anderen Blick auf den See. Ein paar Vögel marschieren über die Seerosenblätter. Ein Adler landet im Baumwipfel gegenüber. Ich komme mit einer Amerikanerin ins Gespräch. Ich vergebe die üblichen Tipps für Durchreisende (CapitaSpring, Dali und Henry Moore…). Eine Tschechin gesellt sich dazu und so werden Erinnerungen auch noch ausgetauscht, während sich ein kleiner Bindenwaran durch die Seerosenblätter wurstelt.
Die beiden ziehen weiter. Regen scheint sich breit machen zu wollen und ich beschließe, langsam das Weite zu suchen. Mein üblicher Weg… Flower Dome… Helix Bridge, Float, Esplanade mit Soundcheck. Dinner im Keller des Funan.
Ich schaffe es gerade noch, die Fotos zu kopieren, dann falle ich ins Bett….
