Lasst mich mit dem Tag des Rückflugs beginnen und allem was dazu gehört. Mein Zimmer im Moonview Hotel1 war riesengroß. Ich habe es sehr genossen, endlich mal wieder heiß zu duschen.
Da der Aufzug ausgefallen ist, muss ich vom 6. In den 12. Stock per Treppe hoch hinaus. Das Frühstück ist wie immer als Buffett gestaltet, gefällt und schmeckt mir. Danach schnappe ich mir eine kleine Map der direkten Umgebung des Hotels und erkunde mal ein wenig die Umgebung. Mein Urteil vom ersten Abend verfestigt sich. Die Stadt ist mir sehr sympathisch.
Zurück im Hotel erledige ich notwendige Arbeiten… lade Akkus und Powerbänke, sortiere Kleinkram und bin Punkt 12 n der Rezeption und checke aus. Zweieinhalb Stunden bis zum Pickup… Ich kaufe mir schnell bei Amazon den nächsten Band der Winterromane und lese. Der Aufpicker erscheint überpünktlich und so habe ich am niedlichen Flughafen Gelegenheit einige Dong in ein Kaffeeset zu verwandeln. Das Einchecken beginnt um 16 Uhr und so ist weiteres Warten angesagt.
Ich sitze in Reihe 63… sollte etwa solch ein riesiges Flugzeug hier landen? Ich werde sehen…
Ich belege einen Platz am Gate 31 und… lese.
Ein Inder setzt sich neben mich und beginnt ein Gespräch. Fragt mich aus, will meine Brille sehen, meinen Pass, welche Biersorten es gibt. Nach kurzer Zeit hat er mich bereits durchlöchert. Langsam bin ich genervt. Er zeigt mir stolz seine Bordkarte. Er sitzt eine Reihe hinter mir. Ich habe mir noch nie so gewünscht, dass in meiner Reihe alle Plätze belegt sind. Hoffentlich mit einem Ehepaar!
Doch dann kommt alles anders. Bei der Kontrolle am Gate bekomme ich eine neue Bordkarte und sitze nun Reihe 46. Wie sich herausstellt, genau in den 2 Reihen, an denen sich die Notausgänge befinden. Das bedeutet jede Menge Beinfreiheit. Dafür werde ich mit der Öffnung der Notausgänge vertraut gemacht. Ich stelle fest, dass ich in einer Boeing 737-800 sitze. War das nicht die Maschine, die sich selbst zum Absturz gebracht hat? So vor einigen Jahren? Anscheinend darf die nun doch wieder fliegen. Mir ist jedenfalls unwohl.
Es werden weitere Passagiere in die Notausgangszonen gesetzt. Und das Unfassbare passiert. Plötzlich steht der Inder neben meiner Reihe und setzt sich zwischen mich und den Umplatzierten. Wobei der sofort die Flucht auf einen anderen Platz antritt. Mein Inder bleibt aber brav neben mir sitzen und verzichtet auf freien Armlehnenzugriff. Wieder beginnt er mit der Lochbohrung in meinen Bauch. Wieder will er die Biersorten wissen. Welches Auto das Beste ist… Endlich starten wir, das Entertainment beginnt. Ich stopfe mir die Ohrhörer rein, wähle Musik und lese.
Das Essen wird serviert. Er wählt beef, bekommt beef und will zusätzlich chicken. Oh Mann. Nicht eine Sekunde kann er Beine oder Hände ruhig halten. Endlich kann ich zu meinem Buch zurückkehren… Großzügig bietet er mir von seinem Hühnchen an. Ich lehne dankend ab. Ich greife zur letzten Notwehr. Klappe die Lehne nach hinten und schlafe.
Wir landen pünktlich. Ich betrachte Singapur bei Nacht und bin wieder begeistert. Am Horizont wird laufend für ganz kurze Zeit das Licht eingeschaltet. Hier toben anscheinend schöne Gewitter.
Dann geht es auch schon zur Immigration. Der Bursche, der mir auch hier wie Hundekacke am Schuh klebt, hat aber seine Immigration Card nicht ausgefüllt und muss dies nachholen. Die Chance für mich. Auf dem Band liegen noch keine Gepäckstücke und so wechsle ich die verbliebenen Dollar und Dong in Singapurdollar.
Zurück am Band kreisen die ersten Gepäckstücke. Auf meins muss ich lange warten und immer die Angst im Nacken… Dann kommt mein Bordcase und ich flüchte durch die Zollkontrolle Richtung Taxi. Endlich in Sicherheit.
Der Taxifahrer ist auch geschwätzig, aber angenehm
Im Zimmer packe ich schnell mal aus, sortiere meine Schublade und falle gegen 3:30 am ins Bett.
Ich räume weiter und beschließe dabei, noch mal zum Rail Corridor zurückzukehren und in Richtung Bukit Timah zu laufen.
Ich überquere die Brücke und muss 8 geben, denn die Radfahrer in Singapur sind genauso rücksichtslos wie die in Berlin. Schließlich liegt rechts von mir der Rifle Range Nature Park. Als Puffer zu Bukit Timah Reservat angelegt, sieht er aus wie Urwald halt so aussieht. Dunkel, grün in verschiedenen Tönen. Tiere sind Mangelware. Nicht mal die Bindenvarane lassen sich blicken. Geschweige denn ein Flughorn. Ein schwarzer Vogel saust zwischen den Ästen von rechts nach links. Groß wie eine Elster nur mit einem längeren Schwanz. Ein Schwein prescht durchs Unterholz und irgendwo ruft ein Vogel. Ich marschiere über einen Weg, der aufgestelzt ist und betrachte alles von oben herab. Dann endlich komme ich zum Wetland Part. Und siehe da, ein Eisvogel erfreut mein Auge. Und er ist nschenend nicht hungrig. Er sitzt einfach da und lässt sich fotografieren.
Ich schwitze wie ein tauender Schneemann und muss dringend in eine klimatisierende Umgebung. Also auf Richtung Beautiful World. Diesen Namen hat das gleichnamige SC nicht verdient. Es ist reichlich in die Jahre gekommen.
In der gleichnamigen MRT-Station beschließe ich, nach dem Haus Ausschau zu halten, das Schnuppi und ich bei unserem ersten Aufenthalt in SG kaufen wollten. Ich weiß noch in etwa wo es steht und pirsche mich die Penang RD runter. Und da ist es. Früher war auch mal ein Irish Pub darin. Auf alle Fälle wurde es umbaut…
Ich besorge mir noch etwas Futter für zuhause

Kategorien: Singapur 2022/2023

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

code

error: Content is protected !!