Das Internet hat mir verraten, dass im Hook Hai Bldg in der South Bridge Rd 150 ein Flohmarkt stattfindet. Das finde ich ziemlich spannend. Flohmärkte im Allgemeinen sind ja schon spannend. Mal sehen, was mir hier geboten wird.
Das ganze findet in einem Haus statt, in dem ohnehin einige Antiquitätengeschäfte, oder sollte ich lieber sagen: Trödelläden, angesiedelt sind. Es gibt vielleicht 25 Stände. Neben Münzen werden Reliquien angeboten. Kleine Heilgenfiguren in kleinen gläsernen Särgen, die sich eines regen Interesses bei den potentiellen Kunden erfreuen. Es sind die kleinen Gegenstände, die interessant sind. Ein 200kg schwerer Drache passt ja leider nicht ins Handgepäck. Ich schreite die Stände langsam ab und einige Gegenstände finden auch mein Interesse. Ob Krempel oder Schnäppchen wird sich herausstellen. Jedenfalls handele ich kräftig (nach meinem Empfinden jedenfalls). Die Beute wandert in den Rucksack.
Wenn die Sonne zwischen den Wolken durchbricht, steigt die gefühlte Temperatur um einige Grade und der Schweiß bricht sich Bahn.
Ich schaffe es ins Funan und leiste mir ein lecker aussehendes Frühstück. Baguette und Croissant. Dazu einen Kaffee. Wie man sich doch täuschen kann. Das Baguette hat mit Baguette wenig zu tun. Es könnte aus dem gegenüberliegenden Superdry Laden stammen. Der Hunger treibt es rein… und auch das Croissant ist keine Offenbarung. Frustriert ziehe ich weiter. Ich sehe einen Guardian Laden und kaufe hier schon mal Q-Tips und Taschentücher. Dann gehe ich auf die Suche nach einem Reinigungsmittel für Display und Keyboard. In einem fein ausschauenden Computerladen. Sieht man mich nur mitleidig an. Man verkaufe hier nur hochwertige PCs. Mit solchen banalen Dingen wie ein Reinigungsspray gibt man sich hier nicht ab. Wenigstens bekome ich einen Tipp, wo ich soetwas kaufen könne.
Hier treffe ich auf einen jungen Verkäufer, der mir zu verstehen gibt, dass man Derartiges nicht führen würde. Dann wendet er sich an einen älteren Kollegen, der ihm dann aber doch den Weg zu meinem Spray weist. Ein typischer Fall von Gesichtsverlust und der junge Verkäufer verschwindet schnell in den tiefen des Ladens. An der Kasse wird der Artikel gescannt und meinen 10,90 Sing kassiert. Stand auf der Verpackung nicht was von 7,90? Richtig. Der Supervisor wird bemüht und schwupp wandern 3 Sing zurück in mein Portemonnaie.
Ich genehmige mir erst mal ne Cola bei McDuck und wandere dann weiter in den South Beach Komplex. Praktisch an Raffles City vorbei bis zum Raffles Hotel. Dann die Straßenseite gewechselt und…
heute findet hier ein Sonderverkauf von Dingen rund um den Hund statt. Man bekommt alles, was der Hund garantiert nicht braucht. Jäckchen, Mäntelchen und auch Socken. Insbesondere Taschen sind der Hit. Der Singapurhund wird – bis zu einer bestimmten Gewichtsklasse – getragen. Dazu wird er in eine Tasche gestopft. Wahrscheinlich hat sich herumgesprochen, dass kurze Hundebeine sich schnell ablaufen und am Ende nur eine Art Wurst übrigbleibt. Die armen Viecher. Ich habe mal eins beispielhaft fotografiert. Aber auch angeleinte Katzen sind zu sehen.
Dann erregt ein anderer Menschenauflauf mein Interesse. Vögel turnen auf Ästen und Gästen herum. Ich sehe zwei Aras, je einen Kakadu, einen männlichen Edelpapagei (in ein grünes Federkleid gehüllt) und einen Graupapagei. Daneben noch unzählige kleinere Vögel. Ein Riesenspaß für Alle. Die Vögel sind ausgesprochen zahm und werden von den Besitzern auch zum Einkaufen mitgenommen.
Donner erschallt und ich mache mich auf den Rückweg. Wer weiß wie lange ich sonst hier festhängen würde.
