Der Tag beginnt wie gestern, mit Sonnenschein. Ab 14 Uhr ist mit Regen zu rechnen, sagt man. Bisher hat der Wetterbericht ja meist hingehauen. Wenngleich der Regen sich gestern um 3 Stunden verspätet hat.

Den Rucksack geschultert und auf geht es… Der Bus spuckt mich wieder am Clarke Quay aus. Diesmal laufe ich am rechten Ufer des Singapore River in Richtung Bankenviertel.

Wieder etwas, das gleichgeblieben ist. Wie die Schneider im Scotts Square Sc (ouups, hab ich doch glatt vergessen zu schreiben dass ich gestern dort war und ne Cola getrunken habe) so sind es hier, am Boat Quay, die Kellner der Touri-Restaurants, die auf penetrante Weise versuchen, einen hineinzuzerren, in die überteuerten Trinkquellen und Futterkrippen. Wer hat morgens um 11 schon Lust auf Cocktails, Bier und ähnliches?

Ich besuche meine Lieblingsskulptur, die Reclining Figure von Henry Moore, die 1938 als kleine Skulptur entstand. Die hier gezeigte vergrößerte Version (ca. 9m Länge) wurde 1984 für die Oversea-Chinese Banking Corporation gegossen (South Canal Rd).

Sie ist noch dort, wird aber immer dunkler. Während ich mit zunehmendem Alter schrumple, setzt die ruhende Frau Patina an.

Wie überquert man nun die Robinson Rd und das Raffles Quay? Eine schier unlösbare Aufgabe. Doch da… eine unscheinbare Treppe auf einer Grünfläche am Straßenrand. Vielleicht verbirgt sich ja mehr dahinter. Und richtig, die Treppe führt mich direkt in ein unterirdisches Mini-Sc, das gleichzeitig ein Link nach Marina Bay ist. Ich stolpere hinaus ins Tageslicht und bin direkt am Bankenviertel. Singapur hält immer wieder eine Überraschung für mich bereit.

Ich laufe den Marina Blvd entlang und betrete mal von hier aus Gardens by the Bay. Schön leer ist es hier. Ich habe den Garten fast für mich alleine, wenn man mal von diversen herumschwirrenden Libellen und verschämt schmusenden Pärchen auf den Bänken absieht.

Die Vorbereitungen für das Lunar New Year laufen. Die aufzutellenden Dekos stehen schon herum. Und ich entdecke die ersten Rabbits. Ich finde, sie sehen eher wie Aliens aus. Oder kleine Gremlins. Trotzdem süß…

Ich mache mich sofort daran, Blüten und Pflanzen auf die Speicherkarte zu brennen und marschiere Richtung Satay by the Bay. Ich hatte noch kein Frühstück!

Ein riesiges Omelett und Kaffee lachen mich bald von meinem aus Tisch an. Ich habe es noch nicht ganz aufgegessen, als die ersten fetten Tropfen in den Teich, in dessen Nähe ich sitze, einschlagen. Die Hölle bricht gleich darauf los. Der Wetterbericht hatte fast Recht… es ist 14:15 Uhr.

2 geschlagene Stunden bin ich hier gestrandet.

Als der Regen dann aufhört und kurze Zeit später die Sonne auf mein Haupt brennt, verdampft das Wasser von den Straßen. Die Luft wird immer dicker, fast kann man sie trinken.

Ich strande durchgeschweißt im Amphitheater vor dem Esplanade . Dabei steht doch „Pretty Cool“ auf meinem T-Shirt. Auf der Bühne beginnt gerade Soundcheck. Sieht nach einer Band aus. Kurze Zeit später tauchen dann die Bandmitglieder samt ihren Instrumenten auf. Ich bin gespannt. Sie spielen kurz darauf „Staiway to heaven“ von Led Zeppelin. Das überzeugt mich und so warte ich bis 19:30. Es stellt sich heraus, dass es eine Band namens „The Thunderbirds“ in SG gegeben hat. Bandleader war der Vater der heutigen Sängerin. Der Bassist hat wohl 40 Jahre in der Band gespielt und steht heute auch wieder auf der Bühne. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Tribute to the Thunderbirds“. So sehr vom Hocker reißt es mich dann letztlich doch nicht, nach 45 Minuten ziehe ich weiter und finde im Funan Level B2 noch einen Foodcourt und esse Claypot Yee Mee. Lecker. Nudelsuppe mit Einlagen, u.a. zwei kleine Shrimps.

Totmüde falle ich später ins Bett.

Kategorien: Singapur 2020

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

code

error: Content is protected !!