Los geht’s… ich will meine verehrte Leserschaft nicht mit der Beschreibung eines 12stündigen Flugs langweilen. Aus meiner Feder hier zu diesem Thema nur so viel: Gäbe es einen LH oder einen SIA Flug ab Berlin, wäre meine erste Wahl sicher nicht Scoot.
In meiner Reihe sitzt eine Filipina mit ihrer knapp 2 Jahre alten Tochter. Allerdings teilen sich die Beiden einen Sitz. Die Reihe davor ist frei. Bei SIA hätte man die Beiden auf ihr Bitten hin umgepflanzt. Bei Scoot ist das unmöglich. Ein deutscher weiblicher Drache schreitet ein und macht in Kasernenhofton klar, dass die Plätze frei bleiben müssen, weil hier bald reger Durchgangsverkehr herrschen würde. OMG, wie Piefig.

Deshalb mein Tipp an das Management: Stattet doch die Passagiere bitte alle mit Geräten aus, die den Sauerstoffverbrauch messen. Nach Ende des Flugs wird dann abgerechnet… Die Bezahlung erfolgt in deutscher analoger Manier am besten Cash, dann dauert das Aussteigen wenigstens 3 Stunden.

Wie dem auch sei… auch der langweiligste Flug ist irgendwann zu ende. Ich habe ihn auch ohne On Board Entertainment genossen. Ich mache eben mein eigenes Entertainment und bestelle bei der Flugbegleiterin ein „English breakfast with two fried eggs – sunny side up – three toasts, marmelade, bacon, baked beans, roasted tomatoes and two sausages.“ Ich habe selten ein so verblüfftes Gesicht gesehen. Aber sie war gut drauf und fragte dann: „Tea or coffee, Sir?“ So geht es auch, schließlich ist es der erste Tag meines knapp 3-monatigen Auslandsaufenthalts. Den lasse ich mir doch nicht von germanischen Fabeltieren vermiesen. Seien sie auch noch so dick.

Die Einreise in Singapur verläuft dafür sowas von schnell… schneller geht nicht. In Boris Becker Manier kann man durchaus fragen: „Bin ich schon drin?“ Die Immigration dauerte keine 2 Minuten. Da man im Vorfeld online die Einreisekarteausfüllen kann (oder muss?) geht man mit seinem Pass nur noch an einen Scanner, scannt den Pass dort ein. Nun noch den Abdruck des rechten Daumens abgegeben und ein Portraitfoto gemacht. Schon ist man eingereist… Per Mail kommt dann die Bestätigung. Das mal zum Thema Digitalisierung. Geht bei uns ja schon mal gar nicht. Thema: Datenschutz. Ich habe ein Recht auf meine persönlichen Daten. Und sei es nur die Konsistenz meines Popels, die abgespeichert werden soll… So wird das nie was bei uns! Lichtjahre sind uns andere Voraus!

Die Hochgeschwindigkeit bei der Einreise hat aber auch Schattenseiten. Erstmals muss ich auf mein Gepäck warten…

Die ersten Singapurdollar gehen in mein Eigentum über. Mittlerweile ist es 6 Uhr in der Früh und ich erreiche die erste MRT. Aber auch in Singapur wird nicht alles immer nur besser. Die Easylinkkarte kann kaum noch mit Barem aufgeladen werden. Dazu bedarf es einer lokalen Kreditkarte wie NETS. Aber das Bahnhofspersonal kann die Karte zum Glück manuell aufladen. Nun ist aber auch die direkte Bezahlung eines Fahrscheins per Kreditkarte möglich. Super, die Abrechnung von Visa möchte ich gerne mal kontrollieren.

Kurz vor 7 stehe ich vor der Tür meiner Unterkunft. Doch der per WhatsApp übermittelte Code für das elektronische Schloss funktioniert nicht. Zum Glück rumort es schon im Inneren. Ein Mitbewohner ist schon wach. Der lässt mich dann auch ein. „Ja, das Schloss funktioniert schon seit ein paar Tagen nicht. Keine Ahnung woran das liegt.“
Ein Blick genügt und offenbart mir, dass schon jemand rumgewerkelt hat. Statt 4 Batterien sind nur mehr deren 3 installiert. Und die sind auch noch leer. Im Schrank finde ich ein frisches Pack Batterien. Eingestöpselt und siehe da… oh Wunder, das Schloss war gar nicht defekt. Mir drängte sich die Frage auf, was passiert eigentlich, wenn solche Erdenbürger auf eine leere Rolle Klopapier auf dem stillen Örtchen treffen? Das nenne ich dann wahre Lebensunfähigkeit!

Mein Gepäck ist schnell ausgepackt und verstaut. Ein paar WhatsApp Nachrichten später (kann man eigentlich auch „WhatsAppe“ sagen?) war ich mit Shan Shan, meiner indisch stämmigen guten Freundin auf dem Bahnhof Little India (DT12/NE7) verabredet.

Wenigstens die MRT funktioniert noch wie gehabt!

Im Tekka Markt wird indisch gefrühstückt. Tandoori Chicken, Naan und diverse andere Spezereien. Ungewohnt, aber mittlerweile ist es ja auch fast Mittag. Passt also…

Wir begeben uns auf den Weg Richtung Innenstadt, vorbei am Lasalle College of the Arts steuern wir zum Lim Sim Shopping-Center. Ich werde aber nicht fündig… Und so schlenderten wir weiter zum Kwan Im Thong Hood Cho Temple. Sehr farbenfroh und direkt neben einem Geschäft für Tempelbedarf gelegen. Auch in den Tempeln gilt, dass Geld die Welt bewegt. Räucherstäbchen etc. werden hier für teures Geld angeboten.
Es beginnt zu regnen und wir gehen auf einen Kaffee ins Broadway, 1 Rochor Canal Road. Der Regen entwickelt sich zum Wolkenbruch und so werden aus 2 Cola Light schnell drei und ein Kaffee kommt noch hinzu.

Als die Schleusen endlich geschlossen werden, laufen wir weiter Richtung City und machen einen Abstecher ins Singapore Design Center, wo gerade eine Ausstellung zum Thema „Müll“ gezeigt wird. Na ja… als guter Deutscher Recycling SWeltmeister bin ich natürlich umfassend informiert. Interessanter finde ich hingegen eine Präsentation der Arbeiten des Centers aus den zurückliegenden Jahrzehnten. Unter anderem wurde hier das Logo für Singapore Airlines entworfen.

Langsam werde ich doch müde. Ich muss dringend ins Bett.

Kategorien: Singapur 2022/2023

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