Es ist abzusehen, dass dieser Blogbeitrag ziemlich fotolastig werden wird. Da sich meine normale Brille zerlegt hat, muss ich nun die ganze Zeit Sonnenbrille tragen. Tagsüber ist das ja OK, aber jetzt, abends und am PC ist es doch schon ziemlich grenzwertig. Was tut man nicht alles für die verehrte Leserschaft…

Mich trägt die MRT nach Dhoby Ghaut und spuckt mich auf den Plaza Singapura. Zum Glück hab ich ja meinen Pelzmantel an, denn der Winter ist hier. Verkündet zumindest ein Plakat. „Die Winter werden auch immer milder. Klimawandel halt.“, denke ich.

Dann beginnt mein Spaziergang. Ziel ist das Esplanade Theatres by the Bay. Bis dahin ist alles möglich.
Und schon bald wundert sich der Wanderer im Großstadtdschungel, dass linker Hand das Lasalle College of the Arts durch die Straßenschlucht schimmert. Beim rechten Nachdenken erscheint es aber logisch, schließlich ist Little India nur eine MRT-Station entfernt…

Das Singapore Design Center lockt mich an und ich schlüpfe, auch weil ich entwässern muss, hinein. Dort habe ich doch vor über 20 Jahren eine Tasche für Reiseunterlagen gekauft, die aktuell mit auf der Reise ist. Draußen ist eine kleine Ausstellung, in der ich das hier entdecke:

Da schließen sich die Kreise mal wieder.
Heute werden hier Kleider vorgestellt. Erscheint mir eher wie Kunst, tragbar scheinen mir die Kleider eher nicht zu sein. In einem Shop werden weitere Versuchungen feilgeboten, denen ich aber nicht erliege.

Ich habe mit mir abgemacht, dass ich ein letztes Souvenir kaufen werde, sofern ich den Laden, in dem ich es entdeckt habe, wiederfinde. Ich finde ihn…

Rund um das Raffles Hotel hat sich nicht viel verändert, nur wird das Hotel selbst einem Facelifting unterzogen. Einen Singapore Sling soll man aber immer noch bekommen, the bar ist still open!

McFake hält einen Eimer Cola Z für mich bereit. Am Nebentisch versucht ein Anlageberater einer jungen Frau irgendein gewinnträchtiges Anlagepaket zu verscherbeln. Komisch… diese Sorte Mensch ist doch überall gleich: Verlaufskurven werden eifrig, allerdings ohne jeden Bezugswert gezeichnet. Die weisen alle natürlich steil nach oben. Sehr steil und damit verdächtig steil. Und das in der Nullzinsphase? Trotzdem logisch. Und die Fieberkurve bekommt nicht etwa der potentielle Kunde. Neiiiin. Die wird sauber eingepackt und mitgenommen… Es wird an den richtigen Stellen gelacht, der Zeigefinger warnend erhoben oder der Kopf nachdenklich hin- und herbewegt. Wie in einem Seminar von Herrn Ferres gelernt. Schleim lass nach…

Durch den Keller marschiere ich zielstrebig auf das Esplanade zu. Beim Box Office teilt man mir mit, dass heute keine Führung stattfindet. Gut, 10 S$ gespart.

Ich umrunde Marina Bay mit der notwendigen Gelassenheit. Die Sonne knallt vom Himmel, es ist unfassbar. Ich rette mich ins Shoppes by the Bay und dampfe erst mal ab. Trockenen Hemdes will ich dann unter dem Art Science Museum pausieren doch gerade als ich ins Freie trete, beginnt es heftig zu regnen. Die Luft nimmt sofort eine suppenartige Konsistenz an und verschlägt mir den Atem. Also bleibe ich klimatisiert.

Meine Brille wird mal wieder „cool“ gefunden. „I am cooler than cool. I am frozen…“.

Mir läuft tatsächlich ein deutsches Paar über den Weg. Ich habe ja seit Ewigkeiten kein Deutsch mehr gesprochen. Wenn man die WhatsApp-Nachrichten mal vernachlässigt. Ich verteile großzügig Tipps.
Wie war es denn nun im Marina Bay Square im Food Court? Oder seid ihr Riesenrad gefahren? Gebt doch mal Laut!

Einige Fotos später bin ich bei der Merlion angekommen. Kann es sein, dass ich dieses Jahr noch gar nicht hier war? Auf alle Fälle mache ich ein paar Anstandsfotos und drücke ihr die Schwanzflosse.

Zurück am Esplanade. Auf der Außenbühne wird aufgebaut. Eine Band wird hier anscheinend bald in Saiten greifen, Keyboards drücken und auf die Felle von Trommeln klopfen. Ich werde Zeuge einer Minisession. Ein Schild klärt darüber auf, dass ich Zeuge eines Soundchecks bin.
The Band is called „Shak and the Baits“. Hopefully the notation is correct.
I recorded some seconds, I hope this is OK for you. Sorry for the bad quality… you were life much better!

Unfortunately I didnt like to wait 2 hours for the first gig… I was too hungry.
Am Himmel erscheint ein großer Vogel. Greif würde ich mal sagen. Und der kommt plötzlich dem Wasser sehr nahe. Schwupp… er taucht die Füße mal ins Wasser und hebt etwas schwerer wieder ab. In den Krallen zappelt ein dicker Fisch. Seeadler, kombiniere ich.

Ich habe auch Hunger und der treibt mich nun Richtung Heimat.

Kategorien: Singapur 2018

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