Dem geneigten Leser sei noch einmal in Erinnerung gerufen, dass ich Singapur für 4 Tage den Rücken kehren werde.

Die Nacht war furchtbar. Zu heiß. Also die Klimaanlage eingeschaltet. Dann wieder zu kalt… Ich schaffe es aber, rechtzeitig aufzustehen, zu duschen und die restlichen Dinge in meine Giordano-Reistasche zu zwängen. Ich schwitze schon beim Stehen… trotz Klimaanlage. Als letzten Versuch setzte ich mich einfach hin und mache nix außer Lesen. Das kühlt mich dann etwas herunter…

Ich mache mich auf den Weg zum Bus und bin etwas zu früh dort. Viele Menschen haben nicht vor, mit mir zusammen nach KL zu reisen. Wenn es hoch kommt vielleicht 12 Personen.

Kann mir ja aber sowieso egal sein. Schließlich ist Zeit zum „einchecken“. Ich bekomme zwei Busse genannt, denn an der Grenze wird der Bus gewechselt. Und dann geht es endlich los. Es braucht eine Stunde bis zur Grenze. Dafür machen wir aber gleich noch eine Stadtrundfahrt. Warum das sein muss, weiß nur der Geier, wenn überhaupt.

Also zuerst raus aus dem Bus, ab zur singapurischen Passkontrolle einschließlich Fingerabdruckscan. Dann wieder rein in den Bus, ab zur malaysischen Einreise incl. Zollkontrolle. Die Zollkontrolle ist ein Witz. Da sitzen zwei gelangweilte Kontrolleure, lümmeln sich auf ihren Stühlen und quatschen. Die Einreisenden werden gar nicht beachtet…

Nun geht es aber los… der neue Bus steht in der prallen Sonne und der Motor ist aus. Wird bestimmt schön warm sein. Ist es dann auch! Als alle Passagiere an Bord sind geht es los. Aber nur 400 Meter weit, denn dann muss der Fahrer erst mal für kleine Jungs. Aber dann…

Im Bus ist es mittlerweile abgekühlt, allerdings brüllt nun ein Kind immer dann, wenn es nicht gerade schläft. Leider ist es häufig wach.

Zunächst sieht alles typisch nach Malaysia aus. Landwirtschaft, Dörfer unter riesigen Bäumen, Menschen am Straßenrand. Aber dann… ganz plötzlich ändert es sich. Laubbäume am Rand der Autobahn, dahinter Zäune und dahinter Ölpalmen. Und noch mehr Ölpalmen. Die gesamte Strecke bis Kuala Lumpur nur Ölpalmen. Und das sind weit über 350 Kilometer. Ist das nicht entsetzlich? Und nur, weil wir das Zeug für unsere Kosmetik und unser Nutella brauchen. Und weil es so gut schmeckt, hat Nutella auch gleich noch die Rezeptur geändert. Noch mehr Palmöl, aber natürlich nicht weil es so schön billig ist. Dafür hat Nutella jetzt so eine tolle hellbraune Durchfallfarbe. Kackbraun hätten meine Kinder früher gesagt. Über diesen Gedanken schlafe ich ein.

KL nähert sich schließlich. Die Ölpalmen sind Wohnsiedlungen gewichen. Diese stehen genauso in Reih und Glied wie die  Ölpalmen und sehen auch alle gleich aus. Der Verkehr wird dichter und die Häuser werden höher. Plötzlich, nachdem wir eine Brücke unterquert haben, stehen da die beiden Petronas Towers. Ich bin begeistert.

Der Verkehr ist dickflüssig. Doch irgendwann sind wir da… Das Berjaya Times Square besteht aus zwei Hoteltürmen und dazwischen einem Shopping Center. Schwer, die Rezeption zu finden…

Ich checke endlich ein. Bekomme ein Zimmer in Turm A im 27. Stock. Im 15. Stockwerk kann man zwischen den Türmen wechseln. Da ist auch ein Pool… da könnte ich ja morgen…

Erstmal wird aber das Zimmer bestaunt. Hier könnte ich auch dauerhaft wohnen. Ein riesiges Zimmer. Sogar mit einer kleinen Küche!

Aber nun muss ich endlich laufen. Ich schleiche also erst mal so ums Hotel, dann entferne ich mich immer weiter. Dabei falle ich in ein kleines indisches Restaurant, wo ich am Ende noch nicht mal 5€ für Tandoori chicken mit Birjiani Reis und 2 Cola bezahle.

Vielleicht sollte ich hier meinen Lebensabend verbringen… bei diesen Preisen.

Dann begebe ich mich doch auf die Suche nach den Petronas Towers. Ich sehe sie auch ab und zu zwischen anderen Hochhäusern aufblitzen aber irgendwie finden wir heute nicht zueinander. Na dann eben übermorgen, ihr entkommt mir nicht!

Kategorien: Singapur 2018

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