12. August

Die Heimatbasis hat Störgeräusche gesendet. Deshalb komme ich erst jetzt 10:00 zum Duschen.

Morgen geht es ja Richtung KL und so werde ich heute nur ein Miniprogramm abspulen. Was bietet sich da mehr an als ein Besuch des Terminals 4 in Changi, um die neueste kinetische Skulptur aus Berlin zu bewundern. Auf dem Rückflug werde ich bestimmt keine Zeit für einen Besuch dort haben. Also: Flughafen, Futter für den Bus morgen besorgen, packen ist angesagt.

Jetzt aber… Die Fahrt nach Changi ist ja kein problem dank MRT. Aber wenn die hier weiterhin Singapur unterirdisch zum Schweizer Käse mutieren lassen, kommt man vor lauter Umgesteigerei nirgendwo mehr an.

Terminal 4 liegt etwas abseits der Terminals 1 bis 3. Entsprechend braucht der Bus auch einige Zeit bis hierhin. Hier kommt man dann im OG an, sprich vor der Abflughalle. Hier habe ich dann auch alle Fotos auf Karte gebannt.

Die Skultur besteht aus 5 Blöcken zu je 16 (?) dreieckigen Rahmen aus Metall. Jedes dieser Dreiecke – eigentlich erinnern sie mehr an den Läufer eines Kreiskolbenmotors, ist an jeweils 2 Ecken des Dreicks an Drahtseilen aufgehängt. Jede der beiden Aufhängungen kann ganz nach oben gezogen oder komplett herunter gelassen werden. Damit kann das Dreieck um 120° schwanken. Gleichzeitig bewegt es sich aber waagerecht und senkrecht und kann so einen Kreis beschreiben. Dadurch, dass 16 dieser Dreiecke hintereinander liegen, ergeben sich unendlich viele Kombinationen und damit räumliche Formen.

Jetzt kommt das große ABER.

Die Skulptur hängt genau über den Gepäckbändern. Der normale Reisende wird sich aber wohl eher um das erwartete Gepäck kümmern als nach oben zu gucken und in Muße den dahinschwebenden Metalldreicken seine Aufmerksamkeit zu schenken. Dem Wartenden in der Abflughalle hingegen bliebe genügend Zeit dafür. Aber dem wird der Genuss durch die spiegelnden Glasflächen, hinter der die kinetische Skulptur sich abmüht, zumindest versalzen, wenn nicht gar der Appetit genommen. Mich hat die Skulptur so jedenfalls nicht zum Verweilen eingeladen. So interessant sie auch ist. Es ist, als würde Lang Lang unangekündigt ein Konzert beim Aldi an der Leergutannahme geben. Oder einfacher ausgedrückt: Perlen vor die Säue geworfen. Schade drum.
Noch einmal würde ich den Weg nach Changi wegen der Skulptur nicht machen.

OK, genug gejammert. Danach fahre ich in mein Apartement und bereite mich auf morgen vor.